Bewusst & Gesund Blog

Impulse für ein erfülltes Leben in Gesundheit und Glück

Mein erstes Jahr in Paraguay

Am 21. September 2018 wachte ich um 4 Uhr morgens auf:

KLICKE HIER ZUM VIDEO

Anfang 2017 war ich zum ersten Mal in Paraguay und am 21. September 2017 übersiedelte ich ganz hierher…


Als ich im Jänner dieses Land und seine Menschen kennenlernen durfte, wusste ich nach 11 Tagen: Ich komme wieder, ja, ich gehöre hierher!
(Gerne kannst du meinen Reisebericht von damals ansehen: REISEBERICHT)

Ja, genau das wollte ich: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den richtigen Menschen das Richtige tun –                               JA – JA – und nochmals JA!

Eine Weile dauerte es schon, bis ich diese Neuigkeit meiner Familie verständlich machen konnte. Nein, wirklich verstehen kann mich glaube ich bis heute keiner so richtig, aber vielleicht kennst du das auch:
Es gibt einen inneren Weg, der dir vorgegeben ist und du musst ihn einfach gehen, weil es keine wirkliche Alternative gibt. Kein Argument der Welt kann dich davon abbringen, kein Hindernis ist zu groß – für alles gibt es eine zielgerichtete Lösung, die deine innere Vision Wirklichkeit werden lässt.

Und so war es denn nach vielen Auf und Ab´s im September 2017 soweit: Die 4 Koffer krachvoll gepackt, 2 Paletten mit insgesamt mehr als 3 cbm Über-siedlungsgut unterwegs zum Verschiffen und alle restlichen Habseligkeiten verteilt auf mehreren Plätzen – so konnte ich mich verabschieden von Österreich, meinem geliebten Heimatland und all den lieben Menschen, die dort leben.

Sag niemals \”NIE\”!

Eigentlich wollte ich erst dann nach Paraguay gehen, wenn die ersten Häuser zum vorübergehenden Wohnen fertig sind. Der damalige Termin war im Juni 2017  und so habe ich den September 2017 für meine Anreise gewählt.

Aber: Was ich damals noch nicht wusste: In Paraguay ist alles anders…Termine einzuhalten oder Versprechen ist z.B.  nicht die Hauptstärke der Paraguayaner, und so kam alles anders.

Eigentlich wollte ich niemals ins Hotel ziehen… aber sag niemals \”nie\”, denn schon hast du, was du nie wolltest: Wie ich es geschafft habe, mit Leichtigkeit 8 1/2 Monate im Hotel Las Palmas zu verbringen,  weiß ich auch nicht wirklich, vielleicht, weil wir dort sehr herzlich aufgenommen wurden und alles getan wurde, damit wir uns wohlfühlen – Danke dafür!

Vermutlich war ich auch durch viel Arbeit einfach abgelenkt und zudem konnte ich mir ob der günstigen Lage meines Hotelzimmers in einem Innenhof einen kleinen \”Hobby-Garten\” einrichten. Die erste eigene Gurke, Petersilie, Mangold, Oregano oder Frühlingszwiebel  zu ernten, das hatte schon so etwas vom Gefühl \”zuhause zu sein…\”

Gerne erinnere ich mich auch an unseren Permakultur-Design-Kurs mit Christoff Schneider. Dass genau zu diesem Zeitpunkt ein Jahrhundertregen das über 16 km² große Grundstück unseres Projektes, das ich nun helfe aufzubauen, überflutete, entpuppte sich letztendlich als Segen. (Siehe Blogartikel dazu) Denn hier wurde uns klar, dass wir  bauplanmäßige Veränderungen vornehmen mussten und auch die geplante Stadt zu verlegen war. Daraus ergaben sich neue Urbanisierungsbewilligungen und somit entsteht jetzt hier das größte private Projekt Paraguays, das wieder von Seiten der Regierung und der Umweltbehörden positiv unterstützt wird.

Diese Bewilligungen wurden sehr rasch erstellt, aber bis das 80-Seiten-Papier hier bei den Behörden ankam, dauerte es 2 Monate und der damit verbundene Baustopp für den Straßenbau war schon eine enorme Herausforderung für uns!

Leider haben wir auch mit vielen Neidern und Verleumdern zu tun. Sie verstehen nicht, wie sehr sie sich selbst schaden.

Mittlerweile berichten aber ehemals negativ gestimmte Medien schon Positives über das Projekt. Auch wenn alles langsamer vorangeht als geplant, Stück für Stück wird alles der Reihe nach umgesetzt und verwirklicht, wie z.B. die Straßen, die sich jetzt schon in die Landschaft zeichnen…

Mein Beitrag hier ist sehr vielseitig. Einerseits habe ich während meiner Zeit im Hotel viele Reisegäste betreut, die Entwürfe für die Umgestaltung des Grundstückes angefertigt und vor allem die Entstehung des Obst- und Gemüsegartens sowie der Baumschule in die Wege geleitet. Die Selbstversorgung hier mit Obst, Gemüse und Kräutern hat begonnen, aber es gibt noch viel Potential nach oben.

Wir Pioneros kommen viel zusammen, tauschen uns aus und das Allerschönste für mich ist immer wieder: Wenn es drauf an kommt, helfen alle zusammen. Und manchmal in gemütlicher abendlicher Runde treffen sich die kreativen Freigeister und dann entwickeln sie Ideen und Visionen, Möglichkeiten und Planungen für die Umsetzung – es ist eine Freude, mit dabei zu sein!

Danke an alle, die da sind, die nicht aufgeben und davonlaufen, auch wenn es öfter mal schwierig und anstrengend ist….!

Die Gesundheit…

Die hiesigen Gärtner sind sehr fleißig und lernbereit. Aber auch hier zeigt sich – genauso wie in der Küche – die andere Mentalität und unterschiedliche Gewohnheiten. Ich hätte nie gedacht, dass in Paraguay so wenig Obst und Gemüse gegessen wird, wo doch das Land so reich an wunderbaren Pflanzen dieser Art ist!

Die meisten Menschen hier essen vor allem viel Fleisch, Huhn, Fisch, Schinken, Bohnen, Mais, Weißbrot, etwas Tomaten, Paprika, Kraut, Gurken, rote Rüben, Kürbisse, Melonen, Bananen... Aber auf dem Land gibt es in der Regel nicht die Vielfalt im Anbau und in der Verarbeitung, wie wir sie kennen – von wenigen privaten Gärtnern abgesehen. Von permakulturellen Ansätzen gar nicht zu reden…

Was das Thema der Ernährung und Gesundheit angeht, mag es in den größeren Städten und vor allem im privaten Bereich schon mehr Beachtung haben. Hier auf dem Land gibt es sehr wohl Fitness-Studios, Sportstätten für die Bevölkerung und langsam auch mehr Obst- und Gemüseläden. Sogar frische \”Jugos\”, also Fruchtsäfte und Smoothies kann man neuerdings hier bekommen!

Die Anfrage bestimmt das Angebot und wir merken schon die Veränderungen in den Geschäften, wenn wir immer wieder nach bestimmten Produkten fragen. Die Menschen hier sind schon geschäftstüchtig und \”riechen\” das Potential von uns Europäern für ihr eigenes Leben und die Verbesserung ihres Lebensstandards…

Das Angebot an sonstigen Lebens- oder sagen wir besser – Nahrungsmitteln (Füllstoffen…) in den Läden besteht hier vor allem aus Fertigprodukten, bio ist fast ein Fremdwort.

Säckeweise werden die Brötchen beim Bäcker abgeholt und die Chipas (Maisgebäcke), Sandwiches und Empanadas (gefüllte Teigtaschen) bekommst du überall. Wenn du nach Salat, Gemüsegerichten oder nach Empanadas mit Gemüsefüllung fragst, erntest du in den meisten Fällen nur ein Kopfschütteln….

Es gibt noch viel zu tun, um das Bewusstsein für die Gesundheit und Ernährung der Bevölkerung hier zu stärken!

Gott sei Dank haben wir aber auch Läden und Projekte kennengelernt, die Lebensmittel in unserem Sinne anbieten und in Zukunft wird unser Ziel hier sein, dieser Region, die derzeit die ärmste des Landes ist, wieder die Fülle und den Wohlstand der ganzheitlichen Gesundheit zu bringen! Wir gehen mit gutem Beispiel voran und sehen auch schon Erfolge!

Die Sprache:

Ich kann mich soweit ganz gut schon in spanisch mit den Menschen hier verständigen, aber wie es so ist: Kaum merken die Menschen, dass du ihre Sprache ein wenig verstehst und sprichst, reden sie noch schneller und mehr im Dialekt oder gemischt mit Guarani und dann versteht man wieder nichts….

Ich kann jedem, der hierher ziehen möchte, wirklich nur wärmstens empfehlen, die spanische Sprache schon zuhause so gut als möglich zu lernen. Auch wenn in Südamerika etwas anders gesprochen wird und in jedem Land hier wiederum Worte unterschiedliche Bedeutung haben können, so ist das doch die beste Basis, um sich dann im täglichen Leben selbst helfen zu können!

In der Zwischenzeit wurde das Containerdorf aufgebaut und im Jänner 2018 übersiedelten die ersten endlich an den Ort ihrer neuen Heimat. Bei mir ging es im Juni 2018 los und seither lebe ich in einem 40-Fuß-Container mit Terrasse. Die Hälfte davon habe ich mir überdachen lassen, damit ich auch etwas Schutz vor zu viel Sonne und Regen habe. Da ich kaum an einer Gärtnerei vorbeifahren kann, ohne ein paar Pflanzen mitzunehmen und zu beschriften, sieht meine Terrasse schon eher wie eine kleine Baumschule aus und ich freue mich immer wieder, wenn ich etwas Neues finde und auch schon ernten kann :-).

Mutter Natur schenkt uns hier die wunderbarsten Ausblicke und Natur-Schauspiele:

Am meisten beeindrucken mich immer wieder die wunderbaren Sonnenuntergänge – knapp nachher wird der gesamte Horizont oft feuerrot, da kann ich mich kaum sattsehen! Auch den Wolken nachzugucken ist eine kindliche Freude!

Was mich sehr überrascht hat, ist, dass es sehr wohl stärkere jahreszeitlichen Unterschiede gibt – nicht so krass wie in Europa, aber dennoch! Im Winter muss man sich schon manchmal warm anziehen – Null Grad sind im Verhältnis zu 30 oder 40 Grad eben schon \”saukalt\”…

Auch wenn das ganze Jahr über etwas angepflanzt werden kann, so gibt es doch ob der unterschiedlichen Temperatur- und Feuchtigkeits-Bedingungen Pflanzen, die zu bestimmten Zeiten einfach besser wachsen als zu anderen oder Bäume, die im Winter das Laub abwerfen.

 

Was mich besonders fasziniert hat, waren zur Winterzeit die wunderschön blühenden Lapachobäume. Als sehr hohe Baumriesen ragen sie aus den Wäldern heraus und sogar in den Städten malen sie fröhliche Tupfer in das Stadtbild.

Die Paraguayer sind sehr freundliche und liebenswerte Menschen. Sie helfen sofort, wenn du in Not bist und bei Verständigungsschwierigkeiten bleiben sie geduldig lächelnd stehen, bis wir Europäer unsere spanischen Sätze einigermaßen verständlich rüberbringen ;-).

Wir als Pioneros haben viele Herausforderungen. Hier tickt einfach alles anders. Verbindlichkeiten, sichere Terminabsprachen, Qualität, so wie wir sie kennen gibt es hier selten. Immer wieder fällt mehr Arbeit an als wir bewältigen können und dennoch nehmen wir uns die Zeit, um auch in fröhlicher Runde zusammenzusitzen, Pläne zu schmieden oder Ausflüge zu machen in das Land.

Paraguay bietet wunderbare Plätze zum Verweilen, viel Interessantes von der Kultur her und wenn man sich die Geschichte anhört und erfährt, dass Paraguay einmal das größte, reichste und unabhängigste Land in ganz Südamerika war, kommen viele Vergleiche hoch mit Österreich und Europa.
Im Herzen eines Kontinentes gelegen, heute eher klein und unscheinbar, schlummert wohl hier ein gewaltiges Potential, das entdeckt und gefördert werden will.

In diesem Sinne möchte ich hier sein und wirken. Mein Fokus richtet sich jetzt mehr und mehr darauf aus, dass ich mein eigenes Grundstück und einen Musterhektar entwickle, um auch Erfahrungen für das Permakultur-Design in dieser Klimazone zu sammeln. Mit diesem Wissen werde ich in Zukunft den Mitbewohnern und Nachbarn viel helfen können! Danke an Julian und die Gärtner, die mir geholfen haben, die ersten Schritte zu tun!

Zum Abschluss ein Ausschnitt aus einemVideo, das entstanden ist, bevor ich mit diesen vier begonnen habe, mein Grundstück zu bepflanzen. Als aus dem Auto von Claudio tolle Musik erklang, konnte ich mein Tanzbein nicht mehr halten und schwang es mit Norma zu fröhlichem Tanz – so macht die schwere Arbeit in der Hitze gleich noch mehr Spaß!

In diesem Sinne freue ich mich schon auf mein 2. Jahr in Paraguay!♥

 

g

Viele liebe Grüße aus Paraguay – bis bald wieder!

Herzlichst deine

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Erstellt am 23.12.2018 Echte Führungsqualitäten – was braucht es dafür? Als ich dieses Video ansah, hatte ich so manchen “Aha”-Moment!

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